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Wer rettet eigentlich die Retter? - A.N.T.S.

(rb/tk) So gut wie jeder Brandbekämpfungseinsatz wird unter Atemschutz durchgeführt, damit die Einsatzkräfte vor giftigen Gasen geschützt werden. Schnell passiert es, dass sich bei diesen körperlich schweren Einsätzen, ein Feuerwehrmann verletzt und die Einsatzstelle aus eigner Kraft nicht wieder verlassen kann.

Auch wenn grundsätzlich immer zu zweit vorgegangen wird, ergibt sich die Problematik, dass der vorhandene Luftvorrat schnell aufgebraucht ist. Je nach Anstrengung reicht die Luft für ca. 20 Minuten. Sich gegenseitig bei einem Unfall zu retten, wird vor diesem Hintergrund so gut wie unmöglich. Aber auch die anderen Einsatzkräfte verfügen grundsätzlich nicht über einen ausreichenden Luftvorrat, um die Kameraden zu retten.  

Mit dieser Thematik beschäftigt sich das Team um Dirk Prell von der Berliner Feuerwehr - Feuerwache Neukölln - seit Jahren. Hier wurde das Konzept der Atemschutz-Notfall-Trainierten-Staffel (A.N.T.S.) entwickelt und umgesetzt. Die Berliner Feuerwehr ist inzwischen in der Lage, von drei Stützpunkten jeden größeren Atemschutzeinsatz zu begleiten und im Notfall schnell zur Stelle zu sein und zu retten.

Auch in der Samtgemeinde Gellersen stellt man sich immer wieder die Frage, wer eigentlich die Retter rettet. Auch wenn es bisher keine nennenswerten Unfälle bei den Einsätzen der Feuerwehren gab, schwingt das Risiko bei jedem Einsatz mit.

Aus diesem Grund nahmen Anfang Oktober vier Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Reppenstedt an der A.N.T.S.-Ausbildung der Berliner Feuerwehr in Fürstenwalde/Spree teil. Neben Kameraden aus Fürstenwalde nahmen auch drei Kameraden aus dem niedersächsischen Debstedt teil. 

Nach einer kurzen theoretischen Einweisung in die taktische Vorgehensweise, folgten vier Tage mit praktischen Übungen. Unter erschwerten Bedingungen wurden Übungen sogar bis zur absoluten Null-Sicht durchgeführt.

Die aus vier Mann bestehende Staffel umfasst einen Staffelführer, zwei Mann, die die Rettung vornehmen und einem Mann, der den Rückzug absichert und ggf. Feuer bekämpfen kann. Alle Staffelmitglieder führen dabei die doppelte Menge an Atemluft mit sich, sodass sich die Einsatzzeit auf 40 Minuten verlängert.

Neben einer Wärmebildkamera führt der Trupp weiterhin eine Trage, eine Atemschutznotfalltasche mit einer zusätzlichen Atemluftflasche, für den verunglückten Kameraden und Brandbekämpfungsmittel mit sich. So ausgerüstet, kann der Trupp den verunglückten Kameraden finden, eine neue Atemluftversorgung herstellen und ihn aus der Gefahrenzone retten und in Sicherheit bringen.

Nach Abschluss dieser Ausbildungswoche, wird nun das bestehende Konzept der Notfallrettung auf die Gegebenheiten der Samtgemeinde und des Landkreises angepasst und mit der Ausbildung weiterer Feuerwehrkameraden begonnen. In Anbetracht der umfangreichen Ausbildung wird derzeit davon ausgegangen, dass die Einsatzbereitschaft einer A.N.T.S. Ende 2018 hergestellt ist.

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